Zwei Ortsteile - eine katholische Gemeinde (Kopie 1)

In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts wurden die beiden getrennten Kirchengemeinden von Burgalben und Waldfischbach eine kirchliche Einheit. Als Pfarrkirche wurde "St. Josef im Tal" errichtet. Diese Kirche in der Hauptstraße Waldfischbach, die 1863 geweiht wurde, existiert heute nur noch als profanisiertes Gebäude und beherbergt einen Frisörsalon.

St. Josef auf dem Berg

Da die Katholikenzahl von 1862 (ca. 1100) bis 1930 (ca 1729) stark zugenommen hatte und die kleine Kirche in der Hauptstraße die Gottesdienstbesucher nicht mehr fassen konnte, entschloss sich Pfarrer Karl Foltz (1907-1934) zu einem Neubau auf dem Berg über dem Zusammenfluss von Fischbach und Schwarzbach, der sogenannten "Schäferei". Trotz großer finanzieller Leistungen des Kirchenbauvereines konnte das Gotteshaus nur durch eine großzügige, anonyme Spende der Schwester von Pfr. Foltz, Franziska Habermann, so schnell errichtet werden. Diese lag wohl bei ca. 100.000 Dollar, die Frau Habermann mit ihrem Mann nach der Auswanderung in Amerika verdient hatte.

Gedenktafel in der Taufkapelle für Prälat Foltz, den Erbauer der Pfarrkirche, sowie Gedenktafel für Franziska Habermann im Eingangsbereich der Kirche

Am 7. Juli 1929 fand die Grundsteinlegung durch Bischof Ludwig Sebastian statt, am 31. August 1930 wurde das Gotteshaus feierlich geweiht. Architekt des massiven, trutzigen Kirchenbaus war der Architekt Wilhelm Schulte. Aus der alten Kirche wurde der Kreuzweg übernommen. Die Kirchenglocken, ein imposantes Geläut in den Tönen C, Es, F, G und B fielen fast alle, genau wie die Kirchenglocken von Maria Rosenberg, 1942 der Beschlagnahme durch die Nazionalsozialisten anheim. Lediglich die kleinste Glocke wurde im Turm belassen.

In den Jahren 1948-1950, als die deutsche Währung wieder stabil geworden war, konnte man die Fenster wieder instand setzen und in die Seitenschiffe Fenster mit den 14 Nothelfern einlassen. Zur gleichen Zeit wurde auch das Geläut erneuert mit den Tönen as (Dreifaltigkeitsglocke, 4084 kg), c (Christkönigsglocke, 2020 kg), es (Maria-Glocke, 1205 kg), f (Josephsglocke, 876 kg), g (Barbaraglocke, 613 kg) und h (Schutzengelglocke, 355 kg).

Die Seelsorger in St. Josef

  • 1872-1894: Pfarrer Adam Disson
  • 1895-1907: Pfr. Martin Günther
  • 1907-1934: Pfr. Karl Foltz
  • 1934-1942: Pfr. Ewald Becker
  • 1942-1956: Pfr. Dr. Ludwig Biehl
  • 1956-1980: Pfr. Eduard Untersteller
  • 1980-2003: Pfr.Erich Abel
  • 2004-2010: Pfr. Ripplinger
  • 2010-2012: Pfr. Matthias Leineweber
  • 2012- 2017 Pfr. Berthold Koch
  • 2017 - 2024: Pfr. Matthias Leineweber
  • 2024 - heute Pfr. Peter Heinke

Wer es genauer wissen möchte:

Einen sehr interessanten, mehrseitigen Führer durch die Kirchengeschichte der Region und zur Geschichte der Pfarrei St. Josef hat Frau Dorothee Dietrich geschrieben.Download einer Datei Ihren Aufsatz finden Sie hier...

Dorothee Dietrich, eine ehemalige Waldfischbacherin, lebt heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter an der Südlichen Weinstraße in Hainfeld bei Edenkoben.