Dorffestsonntag beginnt besinnlich
Mehr als einhundert Besucher waren am Sonntag, dem 9. August, um 10.00 Uhr auf den Festplatz in Geiselberg zusammengekommen. Nach guter Tradition wurde der Sonntag des Dorffestes mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet.
Vorbereitet durch den Ökumenischen Arbeitskreis und Vertreter von Verbänden und Vereinen stand das Thema "KIRCHE - MEINE HEIMAT?" im Mittelpunkt. Mitglieder der ortsansässigen Verbände und Vereine präsentierten ihre Vorstellung von Heimat. Stimmungsvolle Fotos ausgewählter Orte in und um Geiselberg ergänzten die Beiträge.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einer Abordnung der Geiselberger Bläser und einer kleinen Band mit Sabine Käfer, Norbert Däuber und Oliver Wagner
Heimat schenkt viel, Heimat lebt aber auch vom Einsatz für sie
Pastoralreferent Wagner setzte sich in seiner Predigt kritisch mit der Frage auseinander, ob Kirche heute noch den Menschen (geistliche) Heimat bieten könne. Seine Antwort war so einfach wie provokant: Ja, Kirche kann heute Heimat für viele Menschen sein. Dazu braucht es aber zwei unverzichtbare Dinge: Amtskirche und Ehrenamtliche müssen sich in einer Art und Wesie für die Menschen einsetzen, die dem Leben dient, den modernen Menschen mit seinen Fragen und Ängsten, Hoffnungen und Problemen ernst nimmt und ihm zur Seite steht. Dann sei Kirche, so Wagner, durchaus ein Ort, an dem man sich beheimatet, verstanden, gut aufgehoben fühlen kann. Die zweite Sache sei genau so wichtig: Die Menschen müssten sich ansprechen, einladen lassen, so Wagner. Wer lieber sonntags ausschlafe, auf Gott in seinem Leben verzichte, sich nicht am Gemeindeleben beteilige, der schlage von sich aus das Angebot, Mitglied der kirchlichen Gemeinschaft zu sein, aus.
Heimat in der Kirche zu finden, so der Tenor der Beiträge im Gottesdienst, beduete, dass Kiche sich vor Ort in den Gemeinden engagieren und präsent sein müsse. In einer postmodernen Welt, die durch Nachwuchsmangel und finanzielle Engpässe beider christlichen Kirchen gekennzeichnet ist, bedeutet es aber auch, dass man übr den eigenen Tellerrand hinausschauen muss. Gott kann nicht nur im eigenen Dorf, in der eigenen Kirche, verehrt werden. Gott läßt sich überall in der großen Familie der Christen, die bald zur Pfarrei Hl. Johannes XXIII gehört, antreffen. Und natürlich darüber hinaus...